französischer Wirtschaftsmanager und Politiker; RPR; Justizminister 1986-1988; Minister für Ausrüstung und Wohnungsbau 1968-1972
* 11. Juni 1920 Reyrieux/Dep. Ain
† 29. Juli 2020
Herkunft
Albin Paul Henri Chalandon wurde 1920 als Sohn eines Industriellen in Reyrieux (Ain) geboren.
Ausbildung
Ch. besuchte Gymnasien in Lyon, Vances und Paris (Lycée Condorcet) und absolvierte anschließend ein literaturwissenschaftliches Studium in Paris, das er mit einem Lizentiat abschloss.
Wirken
Während des Zweiten Weltkrieges stieß Ch. 1943 zum Widerstand und engagierte sich nach Kriegsende zunehmend in der Politik. Während der Regierung Léon Blum befasste er sich 1946-1947 als Attaché des Büros des Regierungschefs mit der Reorganisation der französischen Luftfahrtindustrie. Dem gleichen Problem widmete er sich anschließend (1947/48) als Missionschef im Ministerialkabinett von René Mayer dem damaligen Finanzminister der Regierung Robert Schuman.
Als Mitglied der gaullistischen Sammlungsbewegung RPF (Rassemblement du peuple français; später "Union des Démocrates pour la Ve République"; UDR ab Ende 1976 "Rassemblement pour la République"; RPR) übernahm Ch. ab 1948 zahlreiche führende Ämter im Wirtschafts- und Sozialbereich und profilierte sich außerdem als Finanzfachmann der Gaullisten.
Von 1950-1951 war er Direktor der Banque Nationale pour le Commerce et l'Industrie (Afrique) und gründete anschließend mit Unterstützung des Industriellen Marcel Dassault die Banque ...